Wir stellen beispielhaft Alexianerinnen und Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Alina Schulte, Leiterin der Reittherapie am Campus Amelsbüren.
„Ganze Bahn, einfache Schlangenlinie!“ „Jetzt durch die ganze Bahn wechseln.“ „Und durchparieren zum Schritt“ „Pferd loben und am langen Zügel den Platz verlassen.“
Alina Schulte steht konzentriert auf dem Reitplatz am Alexianer-Campus in Amelsbüren. Gerade ist Reittraining angesagt. Ein ganz besonderes Reittraining. Denn Alina Schulte geht mit Reiterin Gabriele und Reiter Michael die Aufgaben für die Special Olympics Landesspiele NRW durch. Die Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung finden vom 22. bis 25. Mai in Münster statt. Natürlich mit Beteiligung der Alexianer.
„Fühlst du dich wohl da oben?“, fragt sie Gabriele, die im Schritt durch das Viereck reitet. Alina Schulte (33) hat beim Deutschen Kuratorium für therapeutisches Reiten die Weiterbildung zur Ausbilderin „Reiten als Sport für Menschen mit Behinderung“ absolviert und sagt: „Pferde unterscheiden nicht zwischen Menschen mit und ohne geistiger Behinderung. Sie verzeihen viel und lassen Nähe zu. Das tut den Reitern gut.“ Ihnen geht es um den Spaß an der Bewegung, am Austausch mit dem Pferd, an der Körperbeherrschung – und um den Spaß an der geistigen Anstrengung, die das Reiten bietet.
Jetzt bist du über X hinausgeritten, Michael“, sagt Alina. „Reite den Zirkel nochmal, ich zeige dir genau, wo X ist.“
An diesem Dienstagmittag sind Gabriele, Michael und Melina mit dem Training dran. Sie haben ihre Pferde geputzt, gesattelt, getrenst, geführt – und reiten jetzt die Dressuraufgaben, die sie im Mai bei den Landesspielen bewältigen müssen. Alle waren schon bei ähnlichen Wettkämpfen dabei. Geritten wird in verschiedenen Leveln, wobei die drei die Level B und C reiten, also Schritt / Trab sowie Schritt. Galopp wird nur auf dem A-Level geritten.
„Das ist Sport, keine Reittherapie“, betont Alina Schulte, die seit 2020 dabei ist und seit anderthalb Jahren die Reittherapie leitet. Insgesamt nehmen acht Reiterinnen und Reiter vom Campus Amelsbüren an den Special Olympics teil. Die Bandbreite ist riesig, die Reiter sind zwischen 22 und 60 Jahre alt. Das Niveau ist sehr unterschiedlich, aber über die verschiedenen Level wird sichergestellt, dass alle am Ende Platzierungen erhalten.
Denn im Mittelpunkt steht der Spaß am Sport. „Die Reiter kommen auch zum Training, wenn sie eigentlich Urlaub haben und gar nicht vor Ort sind“, erzählt Alina Schulte. Dass allen die Freude am Reiten erhalten bleibt: Auch dafür sorgt Alina Schulte mit ihrem Team der Reittherapie.