Wir stellen beispielhaft Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Manfred Becker-Irmen (65), Seelsorger bei den Alexianern in Köln.
„Wenn die Menschen nach unserem Gespräch sagen, das hat mir gutgetan, dann bin ich froh.“ Manfred Becker-Irmen arbeitet seit zwölf Jahren als Seelsorger bei den Alexianern Köln. Dem katholischen Theologen ist es wichtig, Menschen in einer psychischen Krise ein freundliches Gegenüber zu sein und mit ihnen ihre existentiellen Fragen und Nöten, aber auch Hoffnungen zu teilen.
„Viele Menschen, die etwa mit einer Depression zu uns kommen, tragen häufig im übertragenen Sinne selbst viel Gepäck mit sich. Zum Beispiel, wenn sie lange vertraute Angehörige gepflegt haben. Als Seelsorger höre ich ihnen zu. Gemeinsam richten wir ihr Augenmerk auf ihre große Lebensleistung und nicht nur auf die Krankheitssymptome.“
Gemeinsam beten
Nicht selten entstehe am Ende eines solchen Gespräches der Wunsch nach einem gemeinsamen Gebet, vielleicht in der Trauer um einen geliebten Menschen oder weil man um die Kraft bittet, die gegenwärtige Situation zu bewältigen. „In einer solchen Situation bringt das Gebet Erleichterung“, weiß der Seelsorger.
Der Geistliche betreut zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Seelsorge-Team die Patient*innen im psychiatrischen Fachkrankenhaus, Wohngruppen für Menschen mit psychiatrischen und geistigen Behinderungen, zu Pflegende in den Kölner Alexianer-Pflegeeinrichtungen sowie Beschäftigte in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung unter dem Dach der Kölner Alexianer. Auch hier geht es darum, Anlässe zum Innehalten zu schaffen. Etwa in Gedenkstunden für verstorbene Beschäftigte. „Immer wieder berührt es mich in diesen Momenten, wie respektvoll die Menschen miteinander und voneinander reden.“
Frühes Interesse an Krankenhaus-Seelsorge
Schon zum Ende seines Theologiestudiums wusste Manfred Becker-Irmen, dass er sich in der Krankenhaus-Seelsorge wohl fühlen werde. „Möglicherweise, weil ich als Kind selbst für mehrere Wochen einmal in einem Krankenhaus war“, erinnert sich der heute 65-jährige Kölner.
Regelmäßig lädt das Seelsorge-Team außerdem Mitarbeiter*innen der Alexianer Köln zu Tagen der christlichen Spiritualität und zu Besinnungstagen ein. Mit diesen Angeboten sollen die Menschen in ihrer Motivation, für andere Menschen da zu sein, unterstützt werden, begründet Manfred Becker-Irmen diese besonderen Angebote der beruflichen Fortbildung. „Sich um andere Menschen zu bemühen mit freundlichen, zugewandten Worten und Taten, das ist für mich eine Form der Menschenfreundlichkeit und ein wesentlicher Teil von dem, was Jesus wollte. Und darin sind unsere Mitarbeitenden stark“.
Für Manfred Becker-Irmen ist auch diese Form der Herzensbildung in seiner Arbeit für alle Menschen wichtig. „Gott in allen Dingen finden“, ist sein Lebensmotto.