Marie Louise Buschheuer

Frau Buschheuer AlexOffice - Helferin der Woche, Foto: AlexOffice

Wir stellen beispielhaft Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Marie-Louise Buschheuer (40), Grafikerin in der Designwerkstatt AlexOffice und Peer-Beraterin für Menschen mit psychischer Erkrankung. 

Beratung von und für Menschen, die die eigene Situation nachempfinden können, ist in Krisensituationen besonders wichtig, weiß Marie-Louise Buschheuer aus eigener Erfahrung. Sie war Teil des Pilotprojekts „Peer-Beratung im Tandem Modell (PiT)“ der Diözesan-Caritasverbände, das vom August 2020 bis Mai 2021 bei den Alexianer Werkstätten durchgeführt wurde.

Bei der Peer-Beratung im Tandem werden Menschen mit Beeinträchtigung von anderen Menschen mit Beeinträchtigung beraten. Unterstützung erhalten die Peers dabei von Tandem-Partner*innen. Dadurch entsteht eine vertrauensvolle Mentoringsituation, insbesondere da die Peers für sich selbst bereits Lösungsschritte unternommen haben und somit ermutigende Vorbilder für die Ratsuchenden darstellen. 

„Entstigmatisierung ist etwas, was in die Köpfe der Menschen vordringen muss.“

Neben ihrer Arbeit als Peer-Beraterin versucht Marie-Louise Buschheuer die Öffentlichkeit für das Thema psychische Erkrankungen zu sensibilisieren. Obwohl immer mehr Menschen von psychischen Erkrankungen betroffen sind, haben sie immer noch mit Ausgrenzung und Zurückweisung zu kämpfen.

Dem will Marie-Louise Buschheuer entgegensteuern. Auf ihrem Blog erzählt sie über ihr Leben mit Borderline. Begonnen hatte sie mit kleinen Berichten, die sie eingangs für sich selbst geschrieben hatte. „Ich schrieb darüber, was mir im Alltag schwer fällt, welche Herausforderungen mir im Alltag begegnen, welche Aspekte meiner Erkrankung mich im Alltag belasten oder was ich in der Therapie erlebt habe.“

Ganz entgegen ihrer Vorstellung, dass dies sicher keiner lesen werde, wird ihr Blog nicht nur gelesen, sondern findet auch großen Zuspruch. Für sie ist die Entstigmatisierung etwas, was in die Köpfe der Menschen vordringen muss. Die Gesellschaft muss offen und verständnisvoll dafür sein und vor allem erkennen, dass eine Erkrankung nicht immer sichtbar sein muss.

Marie-Louise Buschheuer möchte ihre Erkrankung für andere fassbar machen – ebenso wie alle anderen psychischen Erkrankungen. „Das ist ein bisschen, wie Don Quijote gegen die Windmühlen. Aber ich bin der Meinung, dass jeder einzelne Artikel, jedes einzelne Wort, das in die Richtung gesagt oder geschrieben wird, unheimlich helfen kann diese Menschengruppe mehr in unsere Gesellschaft zu integrieren. Inklusion ist leider immer noch ein Wolkenschloss, was dieses Thema angeht.“

Wer mehr über Marie-Louise Buschheuer erfahren möchte, sollte sie auf ihrem Blog oder auf Instagram unter „Sternenruferin“ besuchen. Auf dem Xblog der Alexianer Werkstätten und im Interview mit Radio Köln spricht sie darüber, wie sie versucht, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.