Wir stellen beispielhaft Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Michael Baake (50), MS-Therapiemanager im Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee.
„Multiple Sklerose ist die Krankheit mit den 1000 Gesichtern“, sagt Michael Baake. Der 50-Jährige muss es wissen: Seit 2008 arbeitet er in der damals neu eröffneten MS-Ambulanz des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee, die unter anderem auf die Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose spezialisiert ist und eine individuelle symptomatische Therapie anbietet. Als examinierter Krankenpfleger absolvierte er zuvor die 2007 erstmals von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) angebotene Fachausbildung für MS-Therapiemanagement.
Krankheit mit 1000 Gesichtern
Was Baake mit den 1000 Gesichtern meint: An jedem Körperteil können Symptome der Erkrankung auftreten. Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche, neurologische Autoimmunerkrankung. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Markscheiden, die elektrisch isolierende äußere Schicht der Nervenfasern im Zentralnervensystem, durch das körpereigene Immunsystem angegriffen und geschädigt werden.
Nach wie vor ist MS nicht heilbar. Aber die Lebensqualität der Betroffenen hat sich durch die Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten in den vergangenen 20 Jahren deutlich erhöht. „Es gibt viel mehr Therapie-Optionen als früher“, erklärt Baake. Waren es vor zehn Jahren etwa fünf, bieten wir heute Betroffenen mehr als 20 zum Teil hochwirksame Möglichkeiten der Therapie an.“
Voll im Leben
Passend dazu lautet das Motto des diesjährigen Welt-MS-Tages „Voll im Leben – mit Multipler Sklerose“. Die Patientinnen und Patienten – 75 Prozent der Neu-Erkrankten sind Frauen – können heute besser als früher mit der Diagnose leben. Sie werden engmaschiger betreut als früher – und umfangreicher informiert. Denn auch das gehört zu Baakes Job: „Wir erklären die Diagnostik, sind Mittler zwischen Arzt und Patient und sozialem Umfeld. „Wir stellen eine ganzheitliche Versorgung und Beratung von Patienten und Angehörigen sicher“, sagt er. Seit anderthalb Jahren ist er dabei nicht mehr alleine: Mit Janine Clemens-Aue hat er eine Mitstreiterin, mit der er sich die Aufgaben teilt.
Zu Baakes Job gehört es, in Kooperation mit der DMSG Info-Veranstaltungen zu organisieren. Patientenbetreuung ist für ihn essentiell. „Wir bieten Therapiegespräche, Kurse zu verschiedenen Themen wie beispielsweise ein Rollstuhltraining und anderes.“ Mit diesem ganzheitlichen Ansatz wird es den Patientinnen und Patienten im Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee ein Stück weit erträglicher gemacht, wenn die Diagnose lautet: MS.